Paarung beim Zangen-Rädertier Cephalodella gibba
Am 1.4.2006 konnte erstmals bei einer Probe von Teichwasser aus dem Grünen Klassenzimmer die Paarung beim Rädertier Cephalodella gibba beobachtet werden
Abb. 1: 8.40 Uhr
Es fällt eine Rädertier-Form auf, die zuvor noch nicht gesichtet wurde. (Bild rechtes Tier) Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht klar, ob es sich dabei um eine bisher noch nicht gefundene Art handelt . Auffällig ist allerdings, dass sich das Tier immer in der Nähe des Cepalodella-Weibchens (linkes Tier) aufhält.
Abb. 2: 8.52 Uhr
Das kleinere Tier beginnt, das andere Tier mit dem Räderorgan in der Fußgegend zu berühren. Anschließen krümmt sich das Tier , es wird kurzfristig ein "Stachel" sichtbar, der das Weibchen am Hinterleib berührt. Spätestens jetzt ist sicher, dass es sich bei dem kleineren Tier um ein Männchen von C. gibba und bei dem "Stachel" um den Penis handelt.
Abb. 3: 8.53 Uhr
Der erste Paarungsversuch war noch nicht erfolgreich, aber Minuten später sind beide Partner fest miteinander verhakt.
Abb. 4: 8.55 Uhr
Kopulation
Abb. 5: 9.00 Uhr
Die beiden Geschlechtspartner sind so fest miteinander verbunden, dass selbst ein vorbeikriechendes Rädertier (Rotaria sp.) sowie die peitschenartige schlagenden Bewegungen eines Fadenwurms (Nematoden) die Tiere nicht auseinander bringen
Abb. 5: 9.03 Uhr
Die beiden Geschlechtspartner trennen sich ohne äußerliche mechanische Einwirkungen voneinander. Beim Männchen ist der Penis oberhalb der Zehen zu sehen (Abb5+6).
Abb. 6: 9.04 Uhr
Das Männchen wirde noch 3 min lang beobacht. Es schwimmt ins Algendickicht, wobei das Räderorgan ständig aktiv ist. Die Aufmerksamkeit von diesem Tier wird jedoch durch eine weitere Annäherung eines anderen Männchens an ein Weibchen abgezogen.
Abb. 7: 10.35 Uhr
Auch hier schwimmt das Männchen um das Weibchen (möglicherweise dasselbe Weibchen wie im ersten Akt, siehe unten), fixiert sich mit seinen Zehen am Körper des Weibchens und berührt ebenfalls mit dem Räderorgan den Körper des Weibchens, tastet ihn quasi ab.
Abb. 7: 10.37 Uhr
Das Männchen orientiert sich um und berädert das Weibchen am Hinterleib.
Abb. 8: 10.37 Uhr
Abb. 9: 10.38 Uhr
Dabei ist die Beräderung so intensiv, dass das Männchen das Weibchen vor sich herschiebt, so dass beide letzlich eine 360 Grad Drehung vollführen (Abb. 8+9).
Abb. 10: 10.42 Uhr
Der Penis des Männchens ist zu sehen. In diesem Fall kommt es aber nicht zu einer Begattung, sondern das Männchen und Weibchen bewegen sich ohne andere mechanische Einflüsse in verschiedene Richtungen. Eine Erklärung für die fehlende Paarung könnte sein, dass es sich bei dem Weibchen in der Tat um das schon befruchtete Weibchen handelt (siehe oben) , so dass eine weitere Paarung durch chemische Reize verhindert wird.
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