Während die meisten Instrumente und Ensembles aus der User Library für die Arbeit mit der Maus bzw. Computertastatur konzipiert sind, ist das hier verwendete System konsequent auf die Benutzung von externen (MIDI-)Controllern ausgelegt. Dieses wird nicht notwendigerweise durch die Grafik deutlich, sondern erschließt sich erst bei der Arbeit mit dem Controller. So signalisieren beispielsweise die blauen senkrechten Balken im oberen Instrument als Statusanzeigen für die links daneben stehenden Spuren deren Aktivität, die wiederum mittels eines einzigen Faders für alle 6 Spuren individuell an- bzw. abgeschaltet werden kann. Welche Spuren der fader bei welcher Stellung ein- bzw. ausschaltet, wird mit dem darunter befindlichen "Sce" (=Scene) Fader geregelt. Diese wählt eine von 16 Maps aus, in denen das Faderverhalten gepeichert wird. |
Grundsätzlich befinden sich im GUI des Rechners 3 unterschiedliche Instrumente. Das obere repräsentiert einen Sequenzer mit 6 Spuren, das mittlere die Klangerzeugung und das untere wahlweise einen Physical-Modelling-Filter oder ein EffektGerät.
Weiterhin ist im Sinne der Live-Performance das gesamte Ensemble funktional in ein Solo- und 5 Begleit (Global) instrumente aufgeteilt. Diese Einteilung hat nichts mit den Reaktor--Instrumenten zu tun, sondern gibt an, welcher der 6 Klangerzeuger und welche der 6 Sequenzerspuren am detailliertesten editiert werden kann (Solo-Instrument)
Dieses Konzept folgt aus dert Überlegung, dass selbst 128 Regler nicht ausreichen würden, um 6 Syntheziser in allen Parametern in Echtzeit steuern zu können. Mittels eines Tasters oder der Tastatur wird eine der 6 Spuren ausgewählt, dadurch wird gleichzeitig einer der 6 Klangerzeuger ausgewählt. Es ist immer nur ein GUi der Klangerzeugers sichtbar (stacked macro).
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Der Sequenzer |
Der Sequenzer hat 6 Spuren. Die gelben Balken repräsentieren (im Gegensatz zu vielen anderen) Notenwerte, d.h. Tonhöhen. Da der Sequenzer über ein "record" Funktion verfügt, können somit Melodielinien aufgenommen werden. Der maximale Tonumfang pro Spur beträgt 3 Oktaven. Der Seq hat die übliche Quantisierung von 96tel. Bei 32tel Noten lassen sich 48 Takte aufnehmen. Für jede der 6 Sequenzen lassen sich Start und Endpunkt in Echtzeit verändern, was durch die türkisen Balken angezeigt wird. |
Wie oben angedeutet, ist immer eine der Spuren als Solo-Instrument ausgewählt. Hier lassen sich Start-und Endpunkt durch separate Fader des Controllers (Feld F einstellen. Für die anderen Instrumente erfolgt die Einstellung von Start-und Endpunkt global über einen Joystick. Dabei lassen sich aber über dazwischengeschaltete Table-Module für jede Sequenzer Spur individuelle Kennlinien programmieren wie der Joystick wirken soll. Beispiel: Spur 5 ist Solo, dann kann bei der Bewegung des Joysticks der Startpunkt von Spur 1 nach hinten, der von Spur 2 nach vorne verschoben werden, während der von Spur 4 sich nicht verändert. |
Wie oben Jede Spur durchläuft anschließend eine Noten-Table (rechts neben den Sequenzer-Spuren). Hier sind verschiedene Skalen programmiert. diese können in derselben Weise (Solo/Global) durch Fader gesteuert werden wie die Start/Endpunkte. Die Gate -Informationen ner Noten werden im nächsten Schritt bearbeitet. Auch hier stehen Tables zur Verfügung. Diese werden zyklisch durchlaufen. Jedes Noten-Event setzt die Table einen Schritt weiter. Die Anzahl der Schritte und damit das Gate-Muster ist durch Fader von 1-8 steuerbar. Ebenso gibt es 64 Velocity bzw gate Muster, die mittels Fader ausgewählt werden können. |
Die Klangerzeugung |
Die Klangerzeugung beinhaltet verschiedene Systeme, die auf bekannten Reaktor-Ensembles beruhen. Es finden in allen 6 Klangerzeugern Sampler-Module Anwendung, da mit den Sounds gearbeitet wird, die vom Rad aufgezeichnet wurden. Neben den Möglichkeiten der konventionellen Filterung und Verzerrermodulen ist als (programmiertechnische) Besonderheit das Physical-Modelling (PM)-Filter mit einer FM-Sektion anzuführen. Die Besonderheit liegt darin, dass das PM-Filter im Signalweg des Klangerzeuger-Instruments liegt, aber ein eigenes GUI durch das 3. Instrument (ganz unten) hat. |
Das Physical-Modelling (PM)-Filter |
Physical-Modelling (PM)-Filter Instrument ist lediglich ein Bedienfeld (GUI) , das einige mit Tables und Multipictures realisierte optische Anzeigen für entsprechenden Fader des Controllers zeigt. Die Fader sind intern über IC-Verbindungen auf (nicht sichtbare) Fader im Klangerzeuger (und damit den PM-Filter) geroutet. Dieses scheinbar umständliche Konzept hat den Vorteil, dass das PM-GUI als eigenes Instrument Snapshots unabhängig einstellen und speichern kann. Somit multiüplizieren sich die Möglichkeiten der Klanggestaltung.
Das PM-Filter
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Das PM-Filter selbst ist anschlagsdynamisch mit FM- Synthese, die ebenfalls anschlagsdynamisch und hüllkurvengesteuert ist. |
Weiterhin ist das PM-GUI durch die "stacked-macro" Möglichkeiten so beschaltet, dass bei Aufruf bestimmter Snapshots ein neues GUI aufgerufen wird, was ein Effektgerät steuert, das sich am Ende der Signalkette befindet . Dabei werden die Fader des Controllers dannauf dieses Instrument geroutet.
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